Von der Wasserburg zur urigsten Apfelweinkneipe Frankfurts:
Die Geschichte der legendären Stalburg

Kaum ein Frankfurter Restaurant hat solch eine stolze Tradition wie die legendäre Stalburg: Seit 1879 wird in der urigen Apfelweinwirtschaft ausgeschenkt, das Gebäude – eines des ältesten der Stadt – gibt es schon seit über 600 Jahren.  

Die Geschichte des beliebten Frankfurter Restaurants reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück: 1415 erstmalig urkundlich erwähnt, kaufte der Frankfurter Claus Stalburg die damalige Wasserburg 1498 als herrschaftlichen Landsitz. Über 300 Jahre lang blieb die Burg im Besitz der Patrizierfamilie. Als es keine Erben mehr gab, kam es zur Versteigerung. Wassergraben, Brücke und Hof wurden planiert, 1879 entstand in dem imposanten Bauwerk die Apfelweinwirtschaft „Zur Stalburg“. Anbauten wie eine Toilettenanlage, ein Tanzsaal und das heute vom Theater genutzte Wohngebäude folgten mit der Zeit.  

Weil die langjährige Wirtsfamilie Reuter den Schankraum kaum veränderte, ist die Stalburg heute eine der wenigen verbliebenen Apfelweinkneipen Frankfurts mit authentischem Interieur. Davon zeugt neben der originalen Einrichtung auch der Holzofen, der mitten im Gastraum steht und im Winter für behagliche Wärme sorgt. Hinzu kommt ein lauschiger, von Platanen beschatteter Garten, in dem sich im Sommer die Nachbarschaft des Nordends zum Essen, Trinken und geselligen Beisammensein trifft.  

Sozialer Treffpunkt, kulturelles Zentrum & authentische Gastro 

Genau diese zwischenmenschlichen Begegnungen machen die „Stalburgso besonders: In unserem Lokal versammeln sich

  • … Einheimische, die traditionellen Apfelwein und hessische Küche schätzen.
  • … Touristen und Gäste, die eine ursprüngliche Apfelweinkneipe in Frankfurt suchen.
  • … Nachbarn aus dem Nordend, die hier im Viertel zusammenkommen.
  • … und natürlich Kunst- und Kulturinteressierte.


Denn mit ihrem angeschlossenen Theater hat sich die Stalburg auch zu einem wichtigen kulturellen Zentrum entwickelt, wo regelmäßig Schauspiel-Aufführungen, Kabarett und Musikabende stattfinden. Diese Veranstaltungen ziehen viele BesucherInnen an und sorgen für eine perfekte Verbindung von Kulinarik & Kultur.

Somit ist die Stalburg längst mehr als nur ein Gastronomiebetrieb; sie ist ein lebendiges Denkmal der Frankfurter Geschichte, das die Vergangenheit bewahrt und gleichzeitig einen lebendigen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt leistet!

Über Generationen hinweg tief verwurzelt Das Erbe der langjährigen Wirtsfamilie Reuter

Die Geschichte der Wirtsfamilie Reuter, die die „Stalburg“ 1934 übernahm und bis 2021 führte, ist eng mit der Entwicklung des Frankfurter Restaurants und seiner Rolle in der lokalen Gemeinschaft verbunden.   

Enger Kontakt zu den Gästen

Unter der Leitung von Heinrich Reuter, einem erfahrenen Gastronomen, entwickelte sich die Apfelweinwirtschaft schnell zu einem beliebten sozialen Knotenpunkt im Nordend. Das Frankfurter Restaurant war nicht nur ein Ort, an dem man gut essen konnte, sondern auch ein Ort für Veranstaltungen, Stammtische und lokale Feste. Die Wirtsfamilie pflegte stets engen Kontakt zu ihren Gästen und trug maßgeblich zum Zusammenhalt der Gemeinschaft bei.

Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs stand die Familie vor der Herausforderung, die beschädigte Apfelweinkneipe wieder aufzubauen. Mit Entschlossenheit und harter Arbeit gelang es ihr, die Stalburg zu restaurieren.  

Vorhang auf für kulturelles Engagement 

Unter der Führung der nächsten Generationen wurde das Frankfurter Restaurant in den 1970er und 1980er Jahren zu einem Zentrum kultureller Aktivitäten. Klaus Reuter, der großes Interesse an Kunst und Kultur hatte, führte regelmäßig Veranstaltungen wie Lesungen, kleine Konzerte und kulturelle Diskussionsrunden ein. Diese Initiativen stärkten die Bindung zur lokalen Künstlergemeinschaft. 1998 ermöglichte Fritz Reuter die Gründung des Stalburg Theaters, das bis heute im ehemaligen Tanzsaal der Apfelweinwirtschaft sein Zuhause hat.

Trotz Neuanfang bleibt vieles beim Alten

Wie viele traditionelle Gastronomiebetriebe sah sich auch die „Stalburg“ im Laufe der Jahre mit einigen Herausforderungen konfrontiert. Im Pandemiejahr 2021 ging „die Burg“ an einen Finanzinvestor über. Ende 2023 schloss das Frankfurter Restaurant, um nach kurzer Pause im Juni 2024 neu zu eröffnen. Aktueller Betreiber der urigen Apfelweinwirtschaft ist Christian Herrhammer, der bereits erfolgreich das Restaurant „Passions“ in Bad Homburg führt. Mit seinem Team setzt er das Erbe von Gastfreundschaft und kulturellem Engagement fort.